1. September 2014
Gleich vor dem Deich…
dort, wo einst den ahnungslosen Römern das Wattenmeer zur Falle wurde, stapften sie , die Ostfriesischen Inseln in Sichtweite, in ihr nasses Unglück. Heute schützt ein großer Deich das Festland und dahinter befindet sich nichts als Nordsee und das UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer. Es ist wohl tatsächlich so gewesen, denn einige Überlieferungen sprechen von großen Verlusten bei den römischen Legionen. Den Römern waren die Gezeiten in diesem Ausmaß einfach unbekannt.
Aber das ist Geschichte, heute sind wir hier in direkter Deichnähe, sind zu Besuch bei Stefan Schwitters und Jochem Brust, die ihr golferisches Glück und ihr weiteres, berufliches Standbein im Swingolf Nordsee sehen. In diesem Jahr ist die neun Löcher Spielanlage entstanden und schon bespielbar.
Bereits zum Winter wird ein Gebäude errichtet, damit es eine gemütliche Gastronomie und Terrasse auch zur offiziellen Eröffnung 2015 gibt. Die Investitionen sind hoch, berichtet mir Stefan, ist aber zuversichtlich und sieht seinen Break Even Point bei 40-60 Besuchern am Tag. Als erfolgreicher Golfspieler wünscht er sich nichts sehnlicher, als den Menschen das Golfspiel durch die Variante Swingolf näher zu bringen.
Swingolf spielt man mit nur einem Schläger und einem weichen Gummiball, der etwas größer ist als der richtige Golfball. Zum Einlochen nimmt man einfach eine andere Seite des Schlägers. Die Swingolfbahnen sind ähnlich gestaltet wie auf einer Golfanlage. Es gibt das Fairway, also die Spielbahn, das Green, die Rasenfläche mit der Fahne zum Einlochen und das Tee, dort, wo man das Spiel beginnt.
Es war nicht so leicht in Norddeich, nahe am Kurgebiet, eine Genehmigung für eine Swingolf-Anlage zu bekommen. Das flache Land wurde von Stefan und Jochem nicht weiter verändert, die Bahnen wurden gemäht und die Löcher wurden gesetzt. So ist die Anlage sicher nicht mit einem richtigen Golfplatz und deren Rasenqualität zu vergleichen, aber es macht viel Spass dort einmal zu spielen.
Wir konnten uns gleich davon überzeugen und unsere Freunde, Sonja und Weert, hat nach der Swingolf-Runde das große Golffieber gepackt.
Die Fotos von Sonja und Weert habe ich übrigens gemacht und sie sind bei weitem nicht mit den wunderschönen Fotos von Fotostudio SL Wedding Artist aus Hage zu vergleichen. Geht mal auf die Homepage, wenn Ihr Euch „traut“.
Aber zurück zum Swingolf. Wie beim Minigolf und beim richtigen Golfsport, gibt es beim Swingolf eine Scorekarte, also eine Karte, auf der man die Schlagzahl notiert. Es gewinnt der mit den wenigsten Schlägen – ganz einfach. Spielen kann man Swingolf mit bis zu fünf Personen. Einfach mal probieren.
Stefan, selbst begeisterter Golfer, genießt es auch mal, wenn er mit dem großen Rasenmäher die Spielbahnen mähen kann. Für ihn ist das neben seinem Job Entspannung, und vor den winterlichen Baumaßnahmen für „Loch 10“, tut das einfach gut. Man bekommt den Kopf frei, sagt Stefan.
Das Kurbad Norddeich ist um eine wunderbare Sache bereichert, besonders für den Tourismus, und es ist so lobenswert, wenn junge Menschen den Mut und die Energie aufwenden und etwas bewegen möchten, trotz vieler bürokratischer Hürden. Weiter so Stefan und Jochem, vielleicht ist der nächste Schritt eine herrliche Golfanlage, direkt am Meer, darüber würde ich mich als hiesige Golferin sehr freuen.
Vielleicht kann „golfpilot.de“ da helfen! Hier ist Stefan im Gespräch mit Adriaan.
Es wäre so schön, denn der Golfsport hat eine uralte Geschichte und ist schließlich am Meer entstanden. Schon die schottische Königin Maria Stuart spielte am Meer Golf, aber dazu Interessantes auf meinem Blog unter „a little duck story„.
Nach so einer herzlichen Begegnung mit Stefan, meinen Freunden Sonja und Weert und einem amüsanten Spiel (für mich als Golferin) auf der Swingolf Anlage in Norddeich, nehmen wir einen kurzen Abschied, unser Weg führt uns nach Accumersiel. Direkt am Hafen kann man bei Rinjes fantastisch Fisch essen, im Stil der legeren Selbstbedienung, aber super lecker.
Ute Müller-Könitz, seit über 10 Jahren aktiv am Tresen dabei, ist von den ausgehungerten und an Zeitmangel leidenden Touristen
einiges gewohnt. Immer freundlich bedient sie ihre Nordsee- und Fischliebhaber, deren Leckerbissen nach wie vor die in der Nordsee frisch gefangenen Krabben sind. Ich habe Ute gefragt, ob der Gast lieber die gepulten oder ungepulten Krabben bevorzugt, und ich war doch etwas erstaunt; es wird wieder gepult!!!
Danke Ute, Du machst da einen tollen Job in der Saison, genau wie Deine Kolleginnen. Applaus für Euch alle! Ich freue mich schon auf meinen nächsten Ausflug nach Accumersiel zu Euch ins „Fischparadies Rinjes„.
Ach ja, diesmal habe ich mich für die Scholle entschieden, natur gebraten, und es war die richtige Entscheidung, einfach lecker….