Alles Fisch…, oder ???

Das Fisch-Besteck ?und andere…. ???

Bestecke hat man meist nie genug. Es wird zudem vielfach falsch ? am Tisch eingedeckt, manchmal fehlt auch etwas, es passt auch nicht immer zusammen, ist es aus Silber, ist es nicht geputzt, Bestecke haben Wasserflecken, manchmal sogar Rostflecken…., und, und, und…?
Ein gutes ? Besteck ist nicht preiswert, doch liegt es meist sehr edel in der Hand, und die Speisen lassen sich angenehm vom Löffel oder der Gabel in den Mund fĂŒhren. ? Man spĂŒrt es kaum, und es fĂŒhlt sich auch im Mund angenehm an, sagen wir einmal salopp, einfach rund.
Meine Freundin Claudia und ich hatten vor einigen Tagen das Thema Fischbesteck. Wie sind wir darauf gekommen?
Habe ihr erzĂ€hlt, das ich in meiner Ferienwohnung www.luftundmeer.de auch ein Fischbesteck habe, denn schließlich leben wir an der Nordsee und hier isst man Fisch. ????
Oh, da gibt es ja viele Irrungen und Wirrungen in den Köpfen, aber alles hat meist einen tiefen Hintergrund.
Wie entstand eigentlich das ? Fischbesteck?
Bestecke, insbesondere Messerklingen, waren aus Eisen, die man damals, vor langer Zeit, am einfachsten schĂ€rfen konnte. So hatte man scharfe Messer…?
Die Klingen hatten nur einen Nachteil, sie setzten Rost an, und das gab den Speisen einen unangenehmen Beigeschmack.?
FĂŒr das grobe Fleisch auf mittelalterlichen Tafeln reichte es allerdings, meist aß man ja mit den Fingern. Doch irgendwann kam man darauf, dass gerade weicher, zarter Fisch den Geschmack von Rost so stark aufnahm und der Fisch einfach nicht mehr schmeckte. Da gingen schon so ein paar Jahrhunderte ins Land…, bis sich die Besteckkultur entwickelte.
? Um 1870 wurden die fĂŒrchterlichen Messer aus Eisen durch ein Fischmesser aus Silber ersetzt. Silber war zwar zu weich um hartes Fleisch zu schneiden, deshalb hat ein Fischmesser auch keine scharfe Klinge. Es ist eben fĂŒr weiches, feines Fischfleisch gedacht, mehr zum Abheben von den GrĂ€ten, als zum Schneiden. Silber beeintrĂ€chtigt auch nicht den Geschmack vom zarten ?? Fisch. ?
Bis 1900 hatte die Besteckfabrikation allerlei EinfĂ€lle fĂŒr exclusive Tischbestecke, so gab und gibt es immer noch das ?? Krebsmesser, die Austerngabel, das Fischvorlegebesteck oder die ??? Hummergabel…, sicher noch viel mehr.?
Im 19. Jahrhundert ging man zu einer Stahllegierung der Bestecke ĂŒber, wohl auch aus dem Grund, weil Silber zu teuer war, und die Menschen mehr und mehr ihr eigenes Besteck ??? bekamen. Die Stahllegierung reagierte allerdings auf Eier, Fisch und Kartoffeln sowie Spargel, und hinterließ ebenfalls einen unangenehmen Geschmack und verfĂ€rbte das Silber. Daher kommt auch die veraltete Sitte, das man Kartoffeln nicht schneidet. Aha…?

? Die Schneckenzange ? und Gabel. Weinbergschnecken können ja so köstlich sein, nur leider rĂŒmpfen hier viele Menschen die Nase….In Spanien oder Portugal werden Schnecken mit einem Zahnstocher aus dem GehĂ€use geholt und gegessen. Köstlich, Caracoles….??? Eine aufwendige Zubereitung einer arme Leute Speise, denn Schnecken gab und gibt es ja kostenlos….????

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Es könnte durchaus sein, das aus dieser Epoche das Schenken der Erst-Bestecke in Mode kam, denn nur HerrschaftshÀuser konnten es sich damals leisten, erstens ihr eigenes Besteck zu besitzen und vor allem zu verschenken. Noch heute gibt es Besteck-Geschenke zur Aussteuer, zur Kindstaufe usw.. ?

Nun gut, es gab immer noch einen fĂŒrchterlichen Geschmack der Bestecke. Also fing man an, die Stahllegierungen der Klingen einfach zu ⭐⭐⭐ versilbern.
Scharfe Messer mit der Versilberung konnte man aber noch nicht perfekt herstellen, und so blieb es erst einmal beim Fischmesser ohne scharfe Klinge. In der KĂŒche des 19. Jahrhunderts gab es eh keine Fische, die man hĂ€tte zerschneiden mĂŒssen. Das Essen wurde totgekocht, gedĂ€mpft oder gebraten, bis es völlig zerfiel. Ein wenig kommt es wieder mit Pullpork…???, auch alles zerfleddert. Auf jeden Fall entstand so dann auch die kleine Schaufelform eines Fischmessers.

?? Das Fischmesser gehörte zu einer formgerecht gedeckten Tafel wie die BlĂŒmchen oder die ? Schneckenzange, der Perlmuttlöffel fĂŒr Kaviar sowie ? Hummerbesteck oder die ? Krebszange.
Noch heute sieht man in kitschigen amerikanischen Filmen, auch im Film „Titanic oder Pretty Woman“, welche Gabel zuerst…, es war eben das Wissen der Herrschaft und der Schönen und Reichen. Das Volk kam meist mit einer Gabel oder einem Löffel aus, denn die Pfanne Bratkartoffel oder die Suppe wurde noch bis weit in die 1970er auf den Tisch gestellt, und man löffelte sie gemeinsam auf. ?
?? Fischbesteck war also noch lange Zeit etwas, was es eben nicht in jedem Haushalt gab. Die KĂŒche der kleinen Leute gab es auch nicht her, denn den Hering (Bismarckhering) konnte man viel besser mit dem Messer teilen oder eben gleich mit den Fingern ab in den Mund.

Nach dem Zweiten Weltkrieg Ă€nderte sich die KĂŒche, das Angebot an Lebensmitteln wurde reichhaltiger fĂŒr „Otto Normal Verbraucher“, und die Hotel- und Gastronomiebetriebe zelebrierten ihren erlesenen Geschmack mit einer perfekt eingedeckten Tafel und dazu gehörte einfach das Fischmesser. Man speiste elegant, wie es die HerrschaftshĂ€user (bisserl Dawton Abbey Erinnerungen) in frĂŒherer Zeit taten.

Hummerbesteck, Langusten etc…., in einfachster Form, das in keinem Haushalt z.B. in Spanien fehlt… Ganz anders in ?? Deutschland, hier kommt Hummer höchstens einmal in Suppenform auf den Tisch, oder vielleicht ein Hummer zu Silvester….?, dabei gibt es so viele mittlerweile in der Nordsee. ??? Wer isst mir die nur alle weg ?????

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Die heutige Star-und Sternegastronomie filetiert bereits die Edelfische in Miniportionen, der Fischkonsum daheim findet sich in FischstĂ€bchen wieder, wenn ĂŒberhaupt, und Edelfische mit festem Fleisch kann man eh besser mit dem normalem Messer schneiden. 
? Und genau das ist es, was dem Fischmesser so langsam den Garaus bereitet. Und wĂ€hrend es frĂŒher die Ă€rmsten der Armen waren, denen ein Fischmesser unbekannt war, so sind es heute die Jugendlichen und Kids, deren Esskultur in Fingerfood endet.
Persönlich liebe ich eine herrlich gedeckte Tafel, schönes Porzellan und strahlendes Besteck, funkelnde Glaskaraffen statt Plastikflasche und glitzernde, glockenhell klingende GlÀser. 
 
Aber, ich mag und gönne mir ab und an auch Fingerfood…??? 

Annelie

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