4. Mai 2017
Lough Erne – Seen, Hausboote und Golf
Irland ist nicht nur eine Insel irgendwo zwischen
Keltischem Meer, Irischer See und dem Atlantischen Ozean, Irland ist auch das Land der Literaturnobelpreis-Träger William Butler Yeats, George Bernard Shaw, Samuel Becket, Seamus Heaney, oder auch irische Schriftsteller wie Jonathan Swift, Oscar Wilde, James Joyce, Brian O’Nolan und Bram Stoker. Mit immerhin sieben Siegen führt Irland als das erfolgreichste Land beim Eurovision Song Contest, und wer kennt sie nicht, die irischen Stepptänzer, Set Dance und Formationstänzer.
Irland ist auch das Land des Bosseln und Klootschiessen. Bereits im 17. Jahrhundert haben die Niederländer das Spiel nach Irland gebracht, und bis heute ist dieser Sport so beliebt, wie auch bei den Friesen. Sogar Meisterschaften werden ausgetragen.
Überhaupt ist der Bewohner der großen Insel Irland recht sportlich, vom Fischen bis Fußball oder Golf. Und gerade das Golfspiel begeistert die Menschen so sehr, dass es in Irland fast an jeder Ecke einen Golfplatz gibt, einer schöner als der andere. Die Palette reicht vom Links Course mit sagenhaften Klippen zum Meer bis hin zum Parkland Course mit mediterranem Flair.
Diesmal war für ein paar herrliche Tage das Golf Resort Lough Erne, nahe Enniskillen und dem See Lough Erne unser erstes Etappenziel. Mit dem Flieger von Eindhoven ist man in knapp 1,5 Stunden in Dublin und mit dem PKW in nur knapp zwei Stunden gemütlich im schönsten Golf-Resort, das man sich nur vorstellen kann.
Immerhin hat hier vor ein paar Jahren der G8 Gipfel getagt, mit Barak Obama und Angela Merkel.
Ich hatte tatsächlich das große Vergnügen und bekam die gleiche Lodge wie damals Barak Obama, der wie ich auch die Fachfrau und Golfdirektorin Lynn kennen lernen konnte. Mit einem Lächeln im Gesicht hat Lynn mir verraten, dass auch Barak Obama ihre Hilfe gerne in Anspruch nahm – ich übrigens auch.
Lynn McCool ist eine ausgebildete Proette, spielte auch auf der LEG (Ladies European Golftour) mit, bis das Heimweh einfach zu groß wurde. Von Anfang an dabei, ist sie heute Golfdirektorin vom fünf Sterne Lough Erne Resort. Sie ist unglaublich humorvoll, und ihre gesamte Bewegung, selbst im Gespräch über das Golfspiel, hat etwas magisches, etwas unglaublich perfektes – da erkennt man die Feinmotorik des Spiels.
Lynn bietet richtig tolle Golfevents an: 24.-26. Juli 2017, ein 54 Löcher Turnier auf Narin & Portnoo, Donegal und Lough Erne – Turnier nur 140,- Euro. Bitte früh genug buchen, vor allem, wenn man im Lough Erne logieren möchte.
Ladies etwas für Euch: 2 Tage Turnier-Event jeweils im April, Mai, Juli, August und September für nur 220,- £ pro Person, mit Galadinner, Übernachtung und einem halben Tag Golfschule, und, und, und…
Click auf die Bilder um Informationen zu erhalten.
Während meines Golfspiels auf dem fantastischen von Nick Faldo gestalteten Golfplatz, der so herrlich gepflegt war, Grüns zum streicheln hatte, konnte ich an der Halfwayhütte etwas Zeit mit Lynn verbringen, die so begeistert von den Hickory Schlägern unseres Freundes Johan aus Schweden war. ( click hier ) Da muss man doch mal selbst einen Ball mit schlagen…, und Lynn tat es dann auch in Vollendung. Beim Dinner war Lynn immer noch begeistert von den Schlägern und ihrem gelungenen Drive. Verstehen kann man es…, wenn man Golf spielt!
Diesen Golfplatz würde ich sportlich ambitionierten Golfern empfehlen zu laufen, alle anderen sollten ein Golfcart nehmen. Der Platz ist hügelig, sehr weitläufig – fast riesig, die Grüns allein waren schon überdimensional groß. Als ich wieder zurückkam und meinen Heimatplatz gespielt habe, kam mir alles so winzig vor. Und ich kann gar nicht genug davon schwärmen, wie herrlich gepflegt alles war, jeder Grashalm gleich lang, keine Krankheiten auf den Grüns, keine anderen Gräser eingewachsen, gestochene Löcher, so dass der Ball wie an einer Schnur gezogen ins Loch fiel. Die Putts brauchte ich nur antippen und der Ball rollte, rollte, rollte…..
….ach wie schön kann Golf sein!
Nach so einem zufriedenen Golftag genießt man am besten eines der Restaurants des Resorts, und meine Menüfolge machte den sportlichen Tag perfekt. In der Bar gibt es vom Clubsandwich bis Teetime alles für Zwischendurch, das Grillrestaurant wartet mit Steak und hausgemachten French Fries auf, und das etwas noblere Dinner Restaurant erfüllt alle Wünsche über mehrere Gänge. Die Küche ist sehr empfehlenswert, ich war begeistert.
Für das Dinner sollte man allerdings schon etwas Garderobe im Köfferchen dabeihaben, und wenn man etwas vergessen hat, Enniskillen ist nicht weit entfernt. Ein Städtchen mit Geschichte und Tradition. Mit dem Wassertaxi kommt man vom Green 7 ( Rory McIlroy hat den Platz bei einem Turnier an der 7 abgeschlagen ) ( Rory hat übrigens an diesem Wochenende in Irland geheiratet ) den Lough Erne See mit seinen 148 kleinen Inselchen in ein paar Minuten nach Enniskillen.
Larry hat das Wassertaxi gefahren und viele kurze Geschichten erzählt. Ein amüsanter junger Mann, voller Lebensfreude, und seine Geschichten haben begeistert. Man muss sich nur mal vorstellen, bis vor ein paar Jahren hat auf der Insel noch die letzte Person gelebt, mit 108 Jahren dann verstorben, während ihre Söhne bereits in den Fluten des Sees ertrunken waren, hielt sie weiter ohne Strom oder Wasserleitung dort aus. Heute werden Rinder auf den Inseln ausgesetzt, auch eine Möglichkeit sein Vieh zu halten.
In Enniskillen gibt es ein großes Schloss, eine Burg und natürlich auch ein Museum, das sollte man schon mal besuchen. Ein bisserl Geschichte schadet nicht…..
….Irland hatte im 18 Jahrhundert eine große Hungersnot. Ein Mann aß rund 6,5 kg Kartoffeln damals, eine Frau rund 5 kg Kartoffeln am Tag – es gab nichts anderes, und dann kam die Kartoffelfäule. In kürzester Zeit hatten die Menschen nichts mehr zu essen und wanderten nach England oder in die USA aus. Fast um die Hälfte reduzierte sich die irländische Bevölkerung. Heute hat Dank der Zunahme an jungen Menschen und modernen Firmenansiedlungen die Einwohnerzahl merklich angezogen. Dieses Bild eines jungen Irlands hatte sich mir auch schon im Flieger gezeigt. Und viele, viele davon spielen Golf. Golf ist Volkssport, der Jahresbeitrag liegt bei rund 300-500 Euro.
Und das die Kartoffel immer noch einen hohen Stellenwert einnimmt, das sieht man, wenn das Dinner aufgefahren wird. Während man bei uns schon fast um ein Kartöffelchen bitten muss, bekommt man in den irischen Restaurants vom Kartoffelbrei bis zur Pommes so viel dazu, da kann man jede Diät vergessen. Ich habe jedenfalls das Wort Diät verdrängt….
Nicht weit vom Lough Erne Resort liegt das traumhafte Slieve Russel Golf & Country Club Resort. Dieser Paddy Merrigan Parklandcourse ist der Irische Nr. 1 im Irish Golfers Guide 2016. Bereits seit 1996 wurden hier PGA Championship ausgetragen sowie ein European Tour Event von North-West Ireland Open 2001 und 2002.
Dieser Platz besticht durch die unglaubliche Parklandschaft, gepflegt, großzügig, weitläufig, aber gut zu laufen. Elektrotrolleys kann man mieten und würde ich empfehlen. Der Platz ist so gefällig, schon ist die Runde vorbei. Es kommt überhaupt keine Langeweile auf, es macht Spaß, das Auge bekommt immer wieder neue Eindrücke. Einfach fantastisch.
Das riesige Hotel besticht mit sehr angenehmen Zimmern, richtig kuscheligen Bettchen, mehreren Restaurants und Bars, Spa und Wellness und was der Mensch sich ebenso wünscht. Nicht zu vergessen, toller Proshop.
Meine Freundin Denise, Marketingmanagerin vom Slieve Russel Resort, hat sich so über unseren Besuch gefreut. Es gab heißes Gebäck und Kaffee zur Begrüßung, Scorekarte und Golfbälle, und schon war man auf der Runde.
Denise, erst seit ein paar Monaten aus Portugal zurück, ist hier gleich wieder im Marketingbereich eingestiegen und hat sich Irlands schönsten Parklandcourse mit Hotel und allem Drum und Dran ausgesucht. Hier wirkt sie den ganzen Tag und freut sich, wieder in ihrer Heimat zu sein. Das kann ich gut verstehen. Kurz vor dem Dinner konnten wir uns ganz klassisch im Kaminzimmer bei einem Drink austauschen. Garderobe sollte man schon dabei haben, man macht sich chic zum Dinner.
Das Hotel ist riesig. Es gab dort Veranstaltungen, Hochzeiten, Party, Business usw., aber in den Zimmern war davon nichts zu hören. Sehr gut gelöst.
Das Restaurant ist empfehlenswert, gute Küche, toller Service, internationales Sprachengewirr und viele junge Menschen auf dem beruflichen Weg zum Glück.
Ich könnte jetzt nicht sagen, welches der beiden Resorts oder Golfplätze mir besser gefallen hätte, weil jedes für sich so besonders war. Daher empfehle ich all meinen Lesern, packt Eure Köfferchen, sucht Euch einen preiswerten Flug, mietet Euch bei Clubs to hire oder direkt im GolfResort ein perfektes Bag mit den neuesten Schlägern und genießt die Zeit in Irland. Ich habe es wieder einmal genossen…., und werde es weiterhin tun. Bitte lest auch meine anderen Artikel zur schönsten Golfdestination Europas – Irland, so grün wie die Greens, so weich wie die Butter und so würzig wie die Luft und das Guinness!
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