Ein köstliches Match…

Ein kleiner Kreis GC Schloss Lütetsburg Golferinnen und Golfer haben ihr „Küchenhandicap“ optimiert, unter fachmännischer Anleitung.

Matthias Brake und Patrik Weber eröffneten vor einem halben Jahr das Dock No 8 in Norden. Patrik betreibt seit knapp zwei Jahren mit seiner Frau Katharina auch das Restaurant und Stadthotel Smutje. Nach intensiven Renovierungsarbeiten und hohen Investitionen haben sie mit viel persönlichem Engagement das bekannte Smutje wieder auf neuesten Stand gebracht, und sie haben ihre persönliche Note eingebracht. Patrik, Hotelbetriebswirt, weiß, was er sich da für die Zukunft als Aufgabe gestellt hat. Er ist versiert, souverän und geschult im Restaurantbereich, ein perfekter Sommelier und Gastgeber, mit Liebe zu dem, was er tut.

Matthias war mein Ansprechpartner, als mir die Idee zu einem Kochevent kam, und schon beim ersten Vorgespräch hat er mich überzeugt. Matthias, ebenfalls Hotelbetriebswirt wie Patrik und ausgebildeter Koch mit Leidenschaft, verfügt über ganz klassische Wanderjahre eines Gesellen. So zog es ihn ins Saarland, nahe der französischen und belgischen Grenze, im sogenannten Dreiländereck, geprägt von der Kochkunst aus der ganzen Welt. Hier konnte Matthias in Sternerestaurants viele Erfahrungen sammeln und mitbringen, wie auch später in Heidelberg oder im exklusiven und traditionellen Brenner Parkhotel in Baden-Baden. Vielleicht hat Matthias dort auch schon mal für mich gekocht…

Wie der Golfplatz vor einem Turnier, war im Dock No 8 alles bestens vorbereitet für unser Kochevent. Statt auf dem Tee fanden sich die Golfer an ihren vorbereiteten WorkStations wieder, als „Golfbesteck“ hatten wir nun die Messer und diese waren von hoher Qualität und das Team (Flightpartner) erwartete uns freudig. Matthias hat uns gleich in die Kunst des Messerschleifens und Reinigens eingewiesen, nachdem wir bestens ausgerüstet mit Kochschürze und gewaschenen Händen an unserem Arbeitsplatz standen. Jeder der Kochevent Teilnehmer bekam eine Aufgabe, denn geplant war ein 4 Gänge Menü.

Zur weiteren Unterstützung kam stellv. Küchenchef Jens dazu, der ebenfalls seine Kochleidenschaft zum Beruf machte und durch seine Wanderjahre mit viel Fachwissen optimierte und auch weiterhin alles aufsaugt, was sich rund um gute Lebensmittel auftut. Torsten ist im Dock No 8 im Service tätig und hat uns perfekt und aufmerksam umsorgt.

Für ein 4 Gänge Menü gab es allerlei an Vorbereitungen zu stemmen. Gemüse musste geputzt, Zwiebeln geschält, Sellerie geschnitten, Fisch entgrätet, Fleisch gerollt und Joghurt geschlagen werden, um nur einiges zu nennen. Jeder Teilnehmer war richtig eingespannt, manchmal blieb auch Zeit für einen Schluck guten Wein. Liane marinierte die Garnelen, Uwe dosierte den Matcha-Tee, während Anja schon die Kalbsrouladen mit Olivenpaste und getrockneten Tomaten bestrich. Heike entgrätete den Zander und schnitt fachgerecht in der Maserung, angewiesen durch Jens, den Zander, während ich mich ganz der weißen Sauce für den Zander widmete. Bernd schnitt die gelben Rüben, Sabine und Adriaan schälten rote Beete, während Anja schon die Kalbsrouladen mit Patrik in der Küche anbraten konnte. Alles in time…oder Pace of Play!

Auf dem Herd köchelte die rote Beete, farbprächtig, leicht in Butter abgeschwenkt und mit selbstgemachtem Hühnerfond aufgegossen, verfeinert mit Sahne, später mit dem Zauberstab gequirlt und abgeschmeckt. Ein leichter, farblicher Start eines 4 Gänge Menüs, serviert von Adriaan und Sabine, den beiden golfenden Köchen, die als einzige bei der Vorbereitung ihrer Rote Beete Suppe verständlicherweise mit Handschuhen (kein Golfhandschuh?) arbeiten durften. Zum Auftakt gab es einen feinen Weißwein, frisch, fruchtig, passend zur leichten Suppe, empfohlen von Patrik.

Die Kunst eines Sommeliers ist es, den Wein der stärksten Geschmacksnote des jeweiligen Gerichts anzupassen, so dass sich die Geschmacksrichtungen nicht aufheben oder etwas dominiert. Beides soll dem Gaumen schmeicheln, oder wenn wir es auf den Golfplatz beziehen, sollte ein Golfer mit dem Platz spielen können und der Platz mit dem Golfer. Ist ein Teil zu gewichtig, verliert alles seinen Charme und seine Würze. Und natürlich ist es Aufgabe des Sommeliers, den ganz individuellen Geschmack des Gastes zu erkennen

Mit der Rote Beete Suppe hatten Sabine und Adriaan ein Birdie gespielt, oder ein Highlight gesetzt. Sorry von mir, die Suppe habe ich leider nicht fotografiert – war wohl ein Hole in one!

Der Zwischengang, gekocht von Heike und Annelie, war ein Geschmackserlebnis in vielerlei Hinsicht. Grüner Brokkoli Mus, darauf gebettet der entgrätete und nur auf der Hautseite kross angebratene Zander, an fein weißer Champions-Sellerie-Sauce und optisch abgestimmt mit dunkelgrünem Queller – perfekt.

Die beiden Vierbeiner von Liane und Bernd hielten übrigens auch ein wachsames Auge auf das Kochgeschehen, und so hatte Liane alle Hände voll zu tun, während sie ihre Vorbereitungen zusammen mit Anja treffen musste. Liane und Anja haben das Hauptgericht gekocht und wie alle anderen auch ihren Gang  serviert. Auch das Auge isst mit, und da gab es wieder fachmännische Hilfe durch Jens und Matthias, während Sommelier Patrik einen vorzüglichen Barolo zum Hauptgericht decantierte. Die mit Olivenpaste und gehakten und getrockneten Tomaten bestrichenen Kalbsrouladen hat Anja leicht angebraten und ziehen lassen. Die marinierten Garnelen boten den klassischen „surf and turf“ Kontrast. Als Beilage gab es in Parmesan gewendete Spagetti, die außergewöhnlich lecker waren. Sehr stimmig, sehr maritim. Da konnte Uwe nicht nein sagen…

Mit dem Dessertwein kam der von Uwe und Bernd kreierte, ausgefallene und spannende Abschluss des 4 Gänge Menüs. Geeister Matcha-Joghurt an eingelegten gelben Rüben und einem Schokoladenkuchen. Als crunch leicht gebrannte Sesamkörner. Ein besonderes Dessert, hervorragend in Szene gesetzt und wie immer von beiden Golfer-Köchen serviert. Ein leckerer heißer Espresso, den Torsten noch servierte, machte das Spiel ( Kochevent ) zur einer gefühlten 72er Runde – perfekt.

Vielen lieben Dank, es war ein wundervoller Abend. Ihr lieben Laienköche, ihr habt alle Euer Handicap verbessert, das darf ich sagen. Die leeren Teller waren der Beweis.

Wir kommen gerne wieder auf eine gute Runde im Dock No 8.

Annelie

https://www.click2annelie.de

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